Die Novemberpogrome 1938 in Hagen

Vor 75 Jahren zogen auch in Hagen Gruppen der Sturmabteilung und der Schutzstaffel der NSDAP durch die Innenstadt. Von offiziellen Stellen in Berlin und Hagen hatten sie die Anweisung, Geschäfte jüdischer Bürger zu zerstören und die Synagoge in Brand zu setzen. Gleichzeitig waren Polizei und Feuerwehr angewiesen, nicht einzugreifen und keine Brände zu löschen. Damals wurden Geschäfte und Wohnungen unter anderem in der Elberfelder Straße, Mittelstraße, Hochstraße und der Goldbergstraße demoliert und geplündert. Auch die Synagoge in der Potthofstraße wurde verwüstet und angezündet.

Ab dem 10. November wurden in ganz Deutschland ca. 30.000 Juden verhaftet und in Konzentrationslager interniert, darunter auch Mitbürger aus Hagen. Eine Zeitzeugin aus Hagen berichtet, dass ihr Vater erst wieder aus dem KZ Sachsenhausen entlassen wurde, nach dem er unterschrieb “dass er bereit sei, das Haus, das Geschäft und alles andere zu verkaufen”. 292 Hagener Juden gelang es, in der Zeit von 1933 bis 1945 auszuwandern. 156 Menschen wurden im KZ Theresienstadt, im KZ Auschwitz und anderen Lagern ermordet, in den Suizid getrieben oder kamen in Haft in der Heimat um. Von etwa 150 Juden ist das Schicksal unbekannt. [Quelle] Weitere Berichte Hagener Zeitzeugen kann man im Bericht “Das Klavier in der Volme” des Historischen Centrums Hagen nachlesen.

Im Rahmen der morgigen Kreismitgliederversammlung wollen wir als Piraten Hagen den Opfern des Nationalsozialismus gedenken.