Piraten Hagen unterstützen Freifunk

Vor kurzem hat sich in Hagen die 100. deutsche Freifunk-Community gegründet. Die Piraten Hagen begrüßen und unterstützen diese.

Was ist Freifunk?

Ziel des Freifunk-Projektes ist es, ein flächendeckendes, unabhängiges und freies Netzwerk aus miteinander verknüpften WLAN-Routern aufzubauen. Der Fokus der allgemeinen Wahrnehmung und vieler Freifunk-Anbieter liegt jedoch eher bei einem willkommenen Nebeneffekt dieses Vorhabens. Verfügt nämlich in einem Netz mehrerer über Freifunk miteinander verknüpfter Router einer davon über einen Zugang ins Internet, steht dieser auch allen anderen Knoten im Netzwerk zur Verfügung. Und damit auch allen mit diesen verknüpften Geräten. Das bedeutet im Klartext: Das Freifunk-Netzwerk schafft öffentliche WLAN-Hotspots, über die sich jeder jederzeit mit dem Internet verbinden kann.

Diese Hotspots werden durchweg von freiwilligen und ehrenamtlichen Unterstützern betrieben, die das Netz gemeinsam für alle aufbauen. Um dies zu organisieren haben sich deutschlandweit mehrere als gemeinnützig anerkannte Vereine gegründet. Eine Mitgliedschaft in einem Verein ist dabei jedoch nicht erforderlich. Mitmachen kann jeder.

Warum Freifunk?

Freifunk schafft eine freie und unabhängige technische Infrastruktur, die da ist, wo sie hingehört: in Nutzerhand. Freifunk agiert gemeinnützig und ohne wirtschaftlichen Interessen untergeordnet zu sein. Dadurch kann diese Infrastruktur auch an Orten zur Verfügung gestellt werden, die kommerzielle Netzanbieter (allen voran die Telekom) als nicht ausreichend lohnend betrachten. Die Verfügbarkeit vor Ort hängt allein vom Engagement der Nutzer ab.

Darüber hinaus gibt es auch rechtliche Aspekte die für Freifunk sprechen. In den Reihen der Privatnutzer, aber auch z. B. in Einzelhandel und Gastronomie gibt es viele, die gerne einen offenen Zugangspunkt ins Netz anbieten würden, dies jedoch auf Grund der Störerhaftung und ähnlicher rechtlicher Konstrukte als zu großes Risiko betrachten. Hier schafft Freifunk Abhilfe, da der Verein als hauptverantwortlicher Betreiber der Knoten auch Träger dieser Risiken ist und die Anbieter der Zugänge somit von diesen befreit.

Freifunk und Piraten

Daher hat sich Freifunk auch schon in vielen Piraten-Programmen auf allen Ebenen niedergeschlagen. Dabei sollte man Freifunk nicht als Piraten-Angelegenheit betrachten. Das Freifunk-Projekt ist vielmehr um völlige politische Neutralität und Unabhängigkeit bemüht. Auch ist es nicht eigentliche Aufgabe der Politik und Parteien, den Aufbau eines solchen Netzes in Angriff zu nehmen. Aber Politik, Regierung und Verwaltung sollten derartige Projekte nicht unnötig behindern und öffentliche Infrastruktur sollte solchen Projekten grundsätzlich zur Verfügung stehen. Genau dafür setzen sich die auch die Hagener Piraten ein, die das Thema Freifunk zur vergangenen Kommunalwahl in ihr Programm aufgenommen haben. Auch aktiv unterstützen wir das Freifunk-Projekt, indem wir in unserer Geschäftsstelle einen eigenen Freifunk-Router betreiben.

Freifunk Hagen
Die Hagener Freifunker haben sich als Community innerhalb von Freifunk Ruhrgebiet, einer Untergliederung des Freifunk Rheinland e. V., zusammengefunden. Das Projekt steckt in Hagen noch in den Kinderschuhen, die ersten einzelnen Knoten wurden jedoch bereits in Betrieb genommen. Auch werden schon erste Gespräche mit verschiedenen Einrichtungen und Organisationen gesucht um diese für das Freifunk-Projekt zu gewinnen. Die Resonanzen waren dabei bisher durchgehend positiv. Darüber hinaus liegt der Fokus im Moment bei Aufbau und Organisation der Community aus freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern.

Noch Fragen?
Sollten wir Euer Interesse für das Freifunk-Projekt geweckt haben könnt ihr weitere Informationen auf folgenden Internet-Seiten finden:

http://freifunk-ruhrgebiet.de
https://freifunk-rheinland.net

Die Hagener Freifunker könnt ihr über Twitter (@FFHagen) oder Google+ (http://freifunk-hagen.de) oder auch per E-Mail (info@freifunk-hagen.de) kontaktieren. Und auch die Piraten Hagen geben natürlich gerne Auskunft über das Projekt. Schaut einfach mal vorbei.

Foto: stk_ulm (CC BY 2.0)